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Faculty of Humanities and Theology
Drittmittelprojekt

DiaLeRu - Diagnostik heterogener Lernvoraussetzungen im Religionsunterricht

Das Bild zeigt das Logo der Deutschen Forschungsgesellschaft. © DFG

Projektteam

Leitung: Prof. Dr. Claudia Gärtner & Prof. Dr. Alexander Unser

Mitarbeiter*innen: Annalena Sieveke & Jonas Bonke

Hilfskräfte: NN

Finanzierung & Projektlaufzeit

Das Forschungsprojekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit ca. 433.500,- € gefördert.

Die Projektlaufzeit beträgt drei Jahre (02/2024 - 01/2027).


Problemkontext

Diagnostische Kompetenz gilt heute als ein zentraler Bestandteil des Professionswissens von Lehrkräften. Neben dem Unterrichten, Erziehen und Innovieren werden im Rahmen der Professionsstandards der Kultusministerkonferenz das Diagnostizieren und Beraten als Schlüsselkompetenzen für den professionellen Umgang mit Vielfalt in Schule ausgewiesen. Lehrkräfte sollen dazu in der Lage sein, die individuellen Lernausgangslagen ihrer Schüler*innen, Schwierigkeiten während des Lernprozesses sowie Lernfortschritte und -ergebnisse korrekt zu erfassen, um darauf mit passenden unterrichtlichen Maßnahmen reagieren zu können. Während in der allgemeinen empirischen Bildungsforschung sowie in einzelnen Fachdidaktiken in den letzten Jahren eine Vielzahl von Studien vorgelegt wurden, die die Diagnosekompetenz von Lehrkräften untersuchen, findet sich in der Religionsdidaktik nur wenig Forschung, die sich dezidiert mit der Diagnosekompetenz von Religionslehrkräften beschäftigt oder diese als eine Teilkompetenz des fachspezifischen Professionswissens untersucht.

Forschungsziel

Das DiaLeRu Projekt untersucht, (1) ob, wie und mit welchem Ziel Lehrkräfte im Religionsunterricht heterogene Lernvoraussetzungen (Einstellungen, Präkonzepte, Geschlecht, kulturelles Kapital und Religiosität) diagnostizieren, (2) ob ihre diagnostischen Urteile korrekt sind, (3) welche Aspekte ihres Professionswissens (Fachwissen, fachdidaktisches Wissen und pädagogisches Wissen) dabei relevant sind, und (4) ob eine korrekte Diagnostik mit einer höheren Unterrichtsqualität (Aktvierung von Schüler*innen, lernförderliches Unterrichtsklima, vielfältige Motivierung, Umgang mit heterogenen Lernvoraussetzungen) im Religionsunterricht einhergeht. Das heuristische Modell der Untersuchung orientiert sich an den durch von Aufschnaiter et al. (2015) vorgeschlagenen „Facetten diagnostischer Kompetenz und exemplarische Standards“ um die Diagnosekompetenz der Lehrkräfte zu modellieren.

Methode

Das DiaLeRu Projekt ist in eine qualitative (TS 1) und eine quantitative Teilstudie (TS 2) untergliedert. Die beiden Teilstudien sind durch ihr jeweiliges Sample miteinander verbunden. Untersucht werden mittels problemzentrierter Interviews Wissen, Überzeugungen und Diagnose von 25 Religionslehrkräften (TS 1) sowie mittels Fragebögen die heterogenen Lernausvoraussetzungen und Einschätzungen der Unterrichtsqualität ihrer Schüler*innen (20-25 pro Lehrkraft) (TS 2). Qualitative und quantitative Daten werden nach seperaten Auswertungsschritten mittels Mehrebenen-Regressionsanalysen und kontrastiven Einzelfallanalysen aufeinander bezogen. Ausgewählt werden Lehrkräfte und Klassen der Sekundarstufe I.

Publikationen

  • Sieveke, A., Taxacher, G., Gärtner, C., & Unser, A. (2023). Fachspezifische Barrieren angehender Religionslehrer*innen bei der Diagnose von Schüler*innenkompetenzen: Eine qualitative Analyse von Diagnoseberichten zum Thema "Schöpfung". Religionspädagogische Beiträge 46 (1), 5-16. (https://doi.org/10.20377/rpb-252 )

Wissenschaftliche Vorträge

  • Gärtner, C., Sieveke, A. & Unser, A. (2022). Zwischen religionspädagogischen, theologischen und pädagogischen Bezugsnormen: Analyse diagnostischer Kompetenz von Lehramtsstudierenden in der empirischen Professionsforschung. Vortrag, gehalten am 24. September 2022 innerhalb der AKRK Jahrestagung „Das Verhältnis von Deskriptivität und Normativität in der Religionspädagogik“ in Leitershofen.