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Faculty of Humanities and Theology

DivKom – Diversität in Kommunalverwaltungen: Empirische Bestandsaufnahme und Analyse des Einflusses von Diversität auf die Staat-Bürger:innen-Interaktion

Das Bild zeigt das Logo der Hans-Böckler-Stiftung © HBS
Das Bild zeigt das Logo der Forshungsförderung. © FF

Projektteam

Leitung: Prof. Dr. Jörg Bogumil (Ruhr-Universität Bochum), Prof. Dr. Nicolai Dose (Universität Duisburg-Essen), Prof. Dr. Alexander Unser (Technische Universität Dortmund) Mitarbeiter:innen: Jonas Hafner & André Kastilan (RUB), Laurin Friedrich (UDE), Janine Kuropka (TUD)

Hilfskräfte: N.N.

Finanzierung und Projektlaufzeit

Das Forschungsprojekt wird von der Hans-Böckler-Stiftung (HBS) mit ca. 305.489,-€ gefördert.

Die Projektlaufzeit beträgt zwei Jahre (03/2024 – 02/2026).

Problemkontext

Mit Blick auf die vergangenen Jahrzehnte ist für Deutschland eine zunehmende gesellschaftliche Vielfalt zu konstatieren. Hiermit verbunden ist eine politische Aufwertung der Thematik, die sich in einem Abbau von Diskriminierung sowie der Erhöhung der Teilhabe bestimmter Personengruppen und damit insgesamt in der Förderung einer inklusiveren Gesellschaft zeigt.
Im Zusammenhang mit der Erhöhung der Teilhabechancen gesellschaftlicher Gruppen kommt der öffentlichen Verwaltung in Deutschland eine besondere Rolle zu. Mit ca. fünf Millionen Beschäftigten ist der öffentliche Dienst nicht nur ein wichtiger Arbeitgeber, sondern als Teil des politisch-administrativen Systems ist die öffentliche Verwaltung auch für die Umsetzung politischer Ziele und die Erbringung öffentlicher Dienstleistungen gegenüber den Bürger:innen verantwortlich. Die Abbildung gesellschaftlicher Vielfalt durch ihre Belegschaft (passive und aktive Repräsentativität) stellt eine wichtige Determinante der Responsivität und Bürgernähe des Verwaltungshandelns dar. Zur angemessenen Berücksichtigung der Interessen und Bedarfe aller gesellschaftlichen Gruppen bei der Erbringung öffentlicher Leistungen sind die Diversität und die diversitätsbezogenen Einstellungen der Beschäftigten im öffentlichen Dienst daher von besonderer Relevanz. Dies betrifft insbesondere die kommunale Ebene, da ein Großteil der Politikimplementierung dezentral durch sie verantwortet wird, weshalb unmittelbare Staat-Bürger:innen-Interaktionen hauptsächlich in kommunalen Ämtern zu beobachten sind.
Bisher ist die Vielfalt in der öffentlichen Verwaltung in Deutschland im Gegensatz zu anderen Staaten nur wenig erforscht – v.a. für die kommunale Ebene liegen nahezu keine Erkenntnisse vor.

Forschungsziel

Ziel des interdisziplinären Forschungsprojekts ist es, durch die Bündelung der Kompetenzen an den drei Standorten der Universitätsallianz Ruhr, erstmals ein umfassendes Bild von Diversität sowie diversitätsbezogenen Einstellungen in deutschen Kommunalverwaltungen zu zeichnen und ihren Einfluss auf die Staat-Bürger:innen-Interaktion zu untersuchen. Zum einen soll eine systematische, empirisch fundierte Bestandsaufnahme der Repräsentation gesellschaftlicher Diversität in deutschen Kommunalverwaltungen erfolgen und zweitens sollen konkrete Erkenntnisse über die Implikationen für das Verwaltungshandeln gewonnen werden. Während sich bisherige Studien häufig auf einzelne Diversitätsaspekte beschränken, wird Diversität in vorliegenden Forschungsprojekt mehrdimensional erfasst. Hierdurch wird ein intersektionales Verständnis bei der Betrachtung von Phänomenen, die mit Diversität im Zusammenhang stehen (Repräsentation, Ungleichheiten und Diskriminierungen) aufgegriffen. Des Weiteren sollen durch die Untersuchung konkrete Erkenntnisse über die Implikationen für das Verwaltungshandeln gewonnen werden.

Das Bild zeigt eine Übersichtsgrafik zum Projekt. © Institut f. Kath. Theol.

Methode

Aus methodischer Sicht wird ein Mixed-Methods-Design, mit Schwerpunkt auf quantitativen Erhebungen, angewendet. Dabei gilt es zunächst, ein Messinstrument für die Diversität in Kommunalverwaltungen zu entwickeln. Anhand einer darauf aufbauenden Befragung soll eine Erfassung der Diversitätsdimensionen kommunalen Verwaltungspersonals erfolgen. Um die Bedeutung von Diversität für den Umgang mit Bürger:innen zu ermitteln, ist zudem für ausgewählte Teilbereiche die Durchführung faktorieller Survey-Experimente geplant.