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Faculty of Humanities and Theology

Weitere News aus dem Institut


Studierende loben die Qualität der digitalen Lehrveranstaltungen in der Katholischen Theologie

Frau an Laptop © lizenzfrei

Die Studierenden sind mit den digitalen Lehrveranstaltungen im Institut für Katholische Theologie weitgehend sehr zufrieden. Insbesondere das Engagement der Dozierenden, trotz social distancing eine persönliche Bindung aufzubauen und die Lernprozesse intensiv zu begleiten, wurde laut einer Studie des Instituts hervorgehoben.

Neben dem individuellen Feedback wertschätzen die Studierenden die Mischung aus synchronem und asynchronem Lernen, von individueller strukturierter Auseinandersetzung mit didaktisch aufbereiteten Materialien und kürzeren gemeinsamen Videositzungen; eine Grundstruktur, die der Flipped Classroom Didaktik nahesteht. Dabei stellt die Studie auch heraus, dass die Studierenden insbesondere die informellen Kommunikations- und Lerngelegenheiten mit Kommiliton*innen und Dozierenden als unverzichtbar ansehen und zudem unter teils hoher Arbeitsbelastung leiden. Die Ergebnisse der Studie werden auf der Konferenz „Digitale (Corona-)Lehre: erlebt, erprobt, evaluiert“ am 11. September umfassender präsentiert und anschließend publiziert.
Die Studie wurde durchgeführt von Prof. Dr. Claudia Gärtner, Anna Hans, Dr. Lena Tacke, Anika Thanscheidt.


Dissertationsschrift von Kristin Konrad in der Reihe ‚Religionspädagogik innovativ‘ erschienen

Die Studie von Englert u.a. (2014) zeigte bereits: Bekenntnisgebundenheit oder ein gemeinsames ‚Wir‘ sind im konfessionellen Religionsunterricht heute kaum erkennbar. Gemeinschaft und ihr Werden ist gleichzeitig ein starkes Thema im Buch Exodus – und zwar nicht nur in Abgrenzung zu Ägypten, sondern auch in Ausrichtung auf den Gott Israels. Die entstehende Gemeinschaft bleibt an den Grenzen offen: Dies gewährleisten Grenzgängerinnen wie die Tochter Pharaos oder die hebräischen Hebammen. Hier liegt Potenzial für das Nachdenken über ein ‚Wir‘, heterogenitätssensibel aufgestellt, durchlässig und auf der Suche nach gemeinsamer Ausrichtung.

Buchcover Gemeinschaftswerdung Israels im Buch Exodus © Kohlhammer Verlag

Dem Ökofeminismus auf der Spur - Digitales Oberseminar am 10.07.2020

screenshot Videocall © Prof. Claudia Gärtner

Es ist Freitagnachmittag, 16:15 Uhr, hinter den Kameras der digitalen Endgeräte scheinen gespante Gesichter hervor.
Die Zeit des digitalen Oberseminars des Instituts für katholische Theologie ist gekommen. Lebendige Diskussionen zwischen Studierenden und Dozierenden zum Thema „Vom Umgang mit den Anderen. Theologie und Ökofeminismus“ unter der Leitung von Simone Horstmann, Lena Tacke und Paulina Szymankiewicz bahnen sich an.

Auf Basis der Theorien Brian Lukes, Birgit Mütherichs und Catherine Kellers kristallisieren sich im kritisch-konstruktiven Gespräch verschiedene Positionen hinsichtlich der Frage heraus, in welchem Verhältnis wir individuell wie gesamtgesellschaftlich als Theolog*innen zu globalen Missständen und zum Umgang mit menschlichen wie nicht-menschlichen Leid stehen. Zunächst jedoch bestehen Fragen über Fragen ...

Eine systematische Ausbeutung auf der Ebene von Natur und Tier sowie die Unterdrückung der Frau angesichts patriarchalischer Herrschaftsverhältnisse werden kritisch-reflexiv ins Gespräch gebracht und auf strukturelle Gemeinsamkeiten untersucht, ebenso wie der gesamtwirtschaftlich wie akademisch zum Teil zu beobachtende Dualismus aus Emotionalität und Rationalität, wenn es einer diesbezüglichen Positionierung bedarf:

  • Geht eine rational-distanzierte Perspektive mit einer Zurückweisung von Verantwortung im Rahmen persönlicher Handlungsoptionen einher?
  • Ist nicht ein hohes Maß an Empathie per se erforderlich, um Tier, Mensch und Natur als "Du" schützend gegenüberzutreten?
  • Welche anthropologischen und (prozess-)theologischen Perspektiven eröffnen sich hinsichtlich der Annahme einer Verschiebbarkeit der Schuld?

Um etwa mit Samuel Salzborn zu sprechen, wirkt es, als würden wir uns als "Meister der Verdrängung" ob der Probleme der Welt - im Zeichen der uns alle betreffenden globalen Pandemie aktueller denn je - mit verschlossenen Augen durch den Alltag bewegen. Depersonalisierung und Inszenierung von Frauen- und Tierkörpern, Massentierhaltung und – Konsum, Zerstörung natürlicher Lebensräume repräsentieren nur einige der thematisierten Problemfelder. Essenziell, so sind sich die Seminarteilnehmer*innen einig, ist eine Balance aus Wahrnehmung und Wertschätzung, Kontrolle und Leidensfähigkeit, um diese in unser aller Bewusstsein zu rufen und als Theolog*innen mit gutem Beispiel voranzugehen.