Exkursion nach Prag - Religion in säkularisierter Gesellschaft
Tschechien zählt zu den säkularisiertesten Ländern der Welt. Eine konfliktbelastete Konfessions- und Religionsgeschichte sowie die kommunistische Diktatur haben die Zugehörigkeit zu Kirchen bzw. Religionen schwinden lassen. Im Rahmen einer von Prof. Dr. Egbert Ballhorn und Prof. Dr. Claudia Gärtner geleiteten Exkursion haben Studierende der Katholischen und Evangelischen Theologie sowohl des MaRePol historische Spuren dieser Geschichte erkundet als auch Orte und Menschen aufgesucht, die innovativ religiöse Vielfalt in einer säkularisierten Gesellschaft leben und gestalten. Hochschuldidaktisch folgte das Seminar damit den Konzepten des Begegnungslernens und des Sharing Heritage. So trafen die Studierenden z.B. Christ*innen, die in der Untergrundkirche während des kommunistischen Regimes tätig waren. Auch besuchten sie das neu gegründete Benediktinerinnenkloster auf dem Weißen Berg, auf dem im 30. Jährigem Krieg eine bedeutende Schlacht stattfand, die die konfessionellen Spannungen über Jahrhunderte prägte. Die Benediktinerinnen leisten an diesem Ort – gegen viele politische Widerstände – eine ökumenisch orientierte Friedens- und Versöhnungsarbeit. Die vielfältigen Erfahrungen wurden dabei auch unter der Frage reflektiert, inwiefern diese Projekte für eine zunehmend säkularisierte deutsche Religionslandschaft inspirierend sein können.
Mit dieser Exkursion wurde die Partnerschaft zwischen unserer Fakultät und der Karls-Universität weiter ausgebaut. Ein großer Dank gilt Dr. Petr Štica, Vizedekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der Karls Universität, der unermüdlich viele Begegnungen organisiert und begleitet hat.